Die Knappheit besiegen und den Klimawandel stoppen

Ein neues solidarisches Wirtschaftsmodell

Willkommen zu einem aufregenden neuartigen Gesellschaftskonzept

Stellen wir uns eine Gesellschaft ohne Geld und Knappheit vor.

Es wäre nicht etwa eine Welt ohne Wohlstand. Geld wäre einfach nicht mehr nötig, denn wir hätten Zugang zu vielen Gütern, ohne sie zahlen zu müssen.

Viele soziale Probleme, etwa der Hunger und viele Formen der Armut, stünden womöglich vor einer nachhaltigen Lösung.

Die Arbeit könnte erfüllender, interessanter und weniger belastend werden. Und wir profitierten von unseren Anstrengungen mehr als in der Marktwirtschaft.

Und dazu noch könnte dieses Modell den Klimawandel stoppen, und dies zügig genug, um keine weiteren Kipppunkte zu überschreiten.

Dies hört sich an wie eine Utopie, fast wie das sprichwörtliche Schlaraffenland. Könnte sie aber Wirklichkeit werden?

Die Peer-Produktion

Es wirkt vielleicht überraschend, aber das Wirtschaftsmodell, das eine solche Welt ohne Knappheit möglich machen könnte, existiert schon. Es wird Peer-Produktion oder Commoning genannt und war bereits bei einigen spezifischen Gütern erfolgreich. Es ermöglichte bereits Gratis-Produkte und Dienstleistungen mit kostenlosen oder ressourcensparenden Teilprozessen. Beispiele:

  • Wikipedia ist die größte Enzyklopädie der Welt und gratis nutzbar.
  • 3D-Drucker stellen einfache Gegenstände nur für den Preis der Materialien und der Energie her.
  • Viele Smartphones und andere Geräte laufen mit einem kostenlosen Betriebssystem, Linux.
  • Mesh-Netzwerke bieten kostenlose Kommunikation über kurze Strecken und ermöglichen es, einen Internetzugang einfach zu teilen.
  • Automatisierte Gartenbau-Technologien liefern Gemüse fast zum Nulltarif.
  • Solidarische Landwirtschaft ermöglicht eine kommunitäre, oftmals kostensparende Landwirtschaft und bietet meist Erzeugnisse in Bio-Qualität.

Grundsätzlich wird in diesem Modell bei der Produktion auf Kooperation und Dezentralität gesetzt. Dies ermöglicht es nicht nur, Ressourcen zu sparen, sondern befreit die Produzenten auch vom Zwang, Geld für ihre Erzeugnisse zu verlangen.

Trotz dieser Erfolge beschränkt die Produktionsweise sich noch auf Nischen. Wir können noch nicht von ihr alleine leben und benötigen immer noch unseren Lohn, um weitere Produkte kaufen zu können. Bei vielen Branchen scheint es sehr schwierig bis unmöglich, sie uns auf Basis des Commonings vorzustellen.

Gibt es einen bisher unbeachteten Ansatz, um das Modell der Peer-Produktion auf die ganze Wirtschaft auszudehnen?

Ein Anreizmodell für Commons und Peer-Produktion

Im Buch Nie wieder Knappheit (Originaltitel: Chau Dinero. El Mundo Gratis Colaborativo) wird ein innovativer Ansatz diskutiert: ein Modell, in dem Commoning durch Anreize, wie wir sie aus der Marktwirtschaft kennen, ergänzt wird. Das Besondere: Geld ist dabei nur am Anfang notwendig.

Das Ziel: Es soll sich für jeden Menschen lohnen, bei Commons-Projekten teilzunehmen. Denn mit deren Erzeugnissen würden die eigenen Bedürfnisse besser befriedigt, als mit dem Lohn der Arbeit in einem herkömmlichen Unternehmen. Wird dieses Ziel erreicht, könnten in vielen Branchen und Sektoren Commons-Projekte entstehen und eine radikale Umgestaltung der Wirtschaft anbahnen.

Die Anreize würden Projekte und Menschen belohnen, miteinander zu kooperieren und gleichzeitig miteinander in einem gesunden Wettbewerb zu stehen. Es wäre für keinen Betrieb mehr nötig, die Konkurrenz klein zu halten oder gar zu zerstören. Ein weiterer wichtiger Unterschied zur Marktwirtschaft: Die Belohnung für Anstrengungen und Leistungen bestünde nicht mehr darin, mehr knappe Güter als Andere zu besitzen – sondern darin, die eigenen Bedürfnisse stetig besser und immer sicherer zu befriedigen.

Die Fortschritte in der Digitalisierung und Automatisierung könnten die Transition hin zu diesem Wirtschaftsmodell wesentlich einfacher machen. Schlüsseltechnologien sind Anwendungen der Künstlichen Intelligenz wie ChatGPT und vielfältig anwendbare und programmierbare universale Fabrikationsmaschinen (dazu mehr im Buch). Dazu kommen neuartige Finanzinstrumente, um die anfänglich hohen Kosten schultern zu können.

Aus systemischen Gründen (auch dazu mehr im Buch) bietet das Modell sehr starke Anreize, nahezu hundert Prozent erneuerbare Energien für die Produktion von Gütern und später auch die Haushalte zu verwenden. Es könnte daher zu einer schnellen Reduktion des Verbrauchs fossiler Brenn- und Treibstoffe kommen – der Hauptgrund für die Klimakrise würde drastisch an Bedeutung verlieren.

Damit das Modell erfolgreich wird, müssen jedoch einige Probleme wie die Finanzierung der notwendigen Infrastruktur gelöst werden. Dafür werden in Nie wieder Knappheit verschiedene Lösungen vorgestellt – nahezu alle basierend auf verschiedenen nicht monetären Anreizen und Motivationsmechanismen. Staatliche Eingriffe wie Gesetzesänderungen oder gar Verbote würden gar nicht oder nur sehr selten notwendig.

Werden diese Lösungen massiv angewendet, könnte es zu einem Netzwerkeffekt kommen und der Fortschritt der neuen Produktionsweise sich massiv beschleunigen. Bei Wikipedia und Linux hat es schon geklappt, bei materiellen Produkten ist es etwas schwieriger – aber nicht unmöglich!

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